Gezielte Vorbereitung auf die Schule

 

Ein Leitfaden für Eltern von schulpflichtigen Kindern

 

    Gezielte Vorbereitung bedeutet NICHT, schulisches Lernen vorwegzunehmen.

       Das Kind muss nicht rechnen, schreiben und lesen können, wenn es in die Schule kommt.

 

Gezielte Schulvorbereitung umfasst:

 
  • gemeinsames Spielen, dafür den Kindern genug Zeit einräumen

  • Kinder zum Erzählen ermuntern

  • gemeinsam Bücher anschauen und darüber sprechen

  • Tätigkeiten des Alltags gemeinsam erledigen, dem Kind kleine Aufgaben übertragen,

               zwei/ drei Aufträge erteilen und darauf achten, dass sie in logischer Reihenfolge ausgeführt werden.
 
  • viel zeichnen und malen

  • singen und tanzen

  • Hand- und Fingerfertigkeiten üben: Bilder ausmalen, kneten mit allen möglichen Materialien (auch aus der Natur), Perlen auffädeln, Papier schneiden

  • Freude am Laufen, Klettern, Kriechen, Balancieren, Hüpfen, Springen, Werfen etc. fördern,

                mit den Kindern in die Natur gehen und dort Erfahrungen machen lassen
 
  • Dinge des Alltags beobachten (Vögel am Futterhäuschen, Schnecke im Wald…), Farben erkennen

  • Anzahl von Gegenständen auf einen Blick erfassen (drei Bananen, vier Teller ..)

 

Voraussetzungen für schulisches Lernen:

 

1.)    Schulung der Hand

Die Hand wird NUR durch praktischesTun geschult:

   durch den richtigen Umgang mit Schere, Stiften, Papier

   durch Falten, Kleben, Malen, Schneiden

   dabei auf die richtige Schreibhaltung achten

 

 2.) Lesen lernen

 

Kinder lernen das Lesen erst in der Schule. Viele Kinder zeigen aber schon vor Eintritt der Schule großes Interesse.

Wenn Kinder nach Namen der Buchstaben fragen, sollte dieser lautiert werden

(NICHT: Das ist ein „be“, SONDERN:  Das ist ein „b“).
Eine wichtige Voraussetzung ist die Beobachtungsfähigkeit.
Spiele wie Legespiele, Quartett, Memory, Differix, etc. eignen sich besonders!
 

3.) Rechnen lernen

 

Das Kind sollte:

 
  • räumliche Beziehungen herstellen können  ( vorne - hinten , oben – unten … )
  • eine gesicherte Mengenvorstellung bis 6 haben  (mehr – weniger – am meisten )
  • Förderung gelingt durch Würfelspiele, Dominos, usw.
 

4.) Sprechen und Denken

 

Ihr Kind sollte

 
  • sich verständlich in ganzen Sätzen ausdrücken können
  • einfache Arbeitsanweisungen verstehen und ausführen
  • Gemeinsamkeiten erkennen
  • Zusammenhänge herstellen
  • sich sachlich und realistisch mit der Umwelt auseinandersetzen
 

5.) Gedächtnistraining

 

     Die Schulung der Merkfähigkeit – ca. 3 Dinge sollte sich ein Kind einprägen können und dann wiedergeben.

 

6.) Lust zum Arbeiten ?!?

 

     Ein sehr bedeutender Faktor für eine gelungene Schullaufbahn ist die MOTIVATION.

     Geschult werden sollte unbedingt:
 
  • das Durchhaltevermögen (z. B. beim Ausmalen, Schneiden, Spiele zu Ende bringen..)
  • die Konzentration (beim gemeinsamen Lesen / Vorlesen eines Buches…)
  • die Anstrengungsbereitschaft (auch körperlich beim Spiel im Freien, etwas um des Lobes Willen tun, nicht weil ich dafür eine Belohnung bekomme…)

   Bei Belohnungen auf Angemessenheit achten!

           Muss eine Belohnung immer materieller Art sein?
 

7.) Hilf mir, es selbst zu tun!

 

     Dieser Leitsatz von Maria Montessori könnte über allen Grundfertigkeiten stehen, die den Alltag zu Hause und in der Schule erleichtern.

 
     Ihr Kind sollte:
 
  • sich SELBSTSTÄNDIG aus – und anziehen
  • ALLEINE und ohne Hilfe auf die Toilette gehen können
  • sich dann die Hände waschen
  • Schnallen und Verschlüsse öffnen und schließen
  • Schuhe binden ( auch wenn man nur Schuhe mit Klettverschlüssen hat  )
  • Stifte und Farben kennen und benennen können
  • Spielsachen alleine aufräumen – Ordnung halten
  • Schultasche selber einpacken
  • Schultasche auf den Rücken schultern
  • Taschentücher benutzen
  • kleine Aufgaben alleine bewältigen
  • Lehrern Informationen der Eltern geben
 

BEWUSSTSEIN FÖRDERN:

DAS IST GANZ SCHÖN SCHWIERIG, ABER ICH KANN DAS SELBST SCHAFFEN!

 

8.) Feste Zeiten im Tagesablauf

 

     Ihr Kind sollte sich an einen geregelten Tagesablauf gewöhnt haben.

     Dazu gehören z. B.:

 
  • zur gleichen Zeit zu Bett gehen (für ausreichend Schlaf sorgen)
  • Durchschnittswert = 11 bis 12 Stunden
  • zur gleichen Zeit aufstehen
  • Einnahme der Mahlzeiten
  • Frühstück (= die wichtigste Mahlzeit des Tages )
  • Jausenzeit : Pausenbrote / Obst – KEINE Süßigkeiten
  • Zeit für Hausübungen
  • Zeit zum Einpacken der Schultasche
  • Freizeit: Das Kind braucht ausreichend Freizeit. Wichtig sind viel Bewegung,

         das Treffen mit Freunden und das gemeinsame Spielen. Seine eigenen, individuellen

         Vorlieben darf es dabei noch immer pflegen – ohne Stress und Zieldefinierung.

  • Fernsehen – nur ausgewählte Sendungen, die dem Alter entsprechen – nicht zu lange!

         Fernseher sollten nicht im Kinderzimmer stehen!

  • Computerspiele – kontrolliert ( altersgerecht ) und nicht zu lange!
 

9.) Positiv über die Schule reden!

 

      Erzählen Sie, wie es in der Schule ist und was man dort macht bzw. lernt!

      Dabei POSTIV bleiben!

      Schule soll KEIN Drohmittel sein!

      Wecken Sie das Interesse und erklären Sie, was Ihr Kind erwarten wird.

 
      Treffen Sie gemeinsam die erforderlichen Vorbereitungen (Hefte kaufen, Schultasche aussuchen …. )